Kunstobjekt: Ahnenfigur“
Herkunft: Punu, Gabun

Erstehungszeitraum: ca. 1.Hälfte des XX Jh. oder früher

Abmessungen:
Höhe: ca. 32 cm (ohne Sockel)
Gewicht: ca. 535 g (einschl. Sockel)

Material: Holz, Farbpigmente

Beschreibung:
Die Punu leben am linken Ufer des Upper Ngoume River (Gabun) und gehören zur Gruppe der Shira, die ursprünglich zum Königreich Luango in Angola gehörte. Mit den Eshira, den Lumbo, den Vili, den Galoa und den Vungu wanderten die Punu im 18.Jh aus. Sie leben in unabhängigen Dörfern, die in Clans und Familien aufgeteilt sind, und der soziale Zusammenhalt wird durch eine Gesellschaft namens Moukouji gewährleistet. Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Gemeinschaftsleben in sozialen und gerichtlichen Angelegenheiten zu regulieren, und vor allem widmet es sich der Neutralisierung böser Mächte. Zu diesem Zweck verwenden die Amtsträger von Moukoudji ein Kult-Kit, das Statuetten, menschliche Relikte und Masken enthält. Die Punu-Statuen sieht man nicht allzu oft - Masken sind viel häufiger. Die stilisierten Merkmale dieser Skulptur ähneln Punu-Masken mit charakteristischen "asiatischen" Augen, breitem Gesicht und sehr hoch gewölbter Stirn und charakteristischen starren hohen Frisuren, die die Frisuren der Punu-Frauen widerspiegeln. Diese weibliche Ahnenfigur ist sowohl sinnlich als auch dramatisch und besitzt zusätzliche Schutzkräfte. Die dramatische Wirkung entsteht durch die kontrastierende kreideweiße Farbe des Körpers und die roten Akzente auf der Stirn. Die Figur hat eine Öffnung im Rücken, für eine kleine Ahnenfigur in die entgegengesetzter Richtung eingelegt wird, um den Clan zu schützen. Die Ahnenfigur ist meistens stilistisch identisch mit der größeren Skulptur. Bei dieser Figur ist die kleine Figur nicht mehr vorhanden.

Provinienz: Privatkollektion, Germany

ehem. Sammlung Gerhard de Vos, Dormhagen, danach Gerhard Theewen, Köln

Literatur:
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Info – Link PUNU:
TH20X0000X1001360