Kunstobjekt:  Stehende Fetischfigur „nkisi“

Herkunft:   Songye, D.R.Kongo,

Erstehungszeitraum: nach 1900

Abmessungen:
Höhe:  39 cm
Gewicht: 527 g

Material: Holz, dunkelbraune Patina, Tierhaut, Schlangenhaut, Antilopenhorn, Metallnägel

Beschreibung: Holz, braune, teilweise glänzende Patina, mit großen Füßen auf angeschnitztem halbkugelförmigen Sockel stehend, beide Hände zu Seiten des akzentuierten Nabels an den Bauch gelegt, über langem Hals ein lang gezogener Kopf mit betonten Augen und rechteckigem halb geöffnetem Mund, bekrönt von einem umgedrehten Antilopenhorn im Scheitel; bekleidet mit einem Schurz aus Tierleder und einen Schlauch aus Schlangenhaut um den Leib tragend, die Zauberfiguren ("mankisi"; sing. - "nkisi") sind keine für die Zurschaustellung bestimmten Objekte, sondern ganz intim zum Schutz, zur Heilung und zu Therapiezwecken eingesetzte Medien. Ihr Wert ist bemessen nach den magischen Ingredienzien (="bishimba"), die in Aushöhlungen an Bauch oder Kopf, in bekrönenden Hörnern, oder wie bei vorliegender Figur in speziellen Schläuchen aus Stoff oder Schlangen- bzw. Echsenhaut beigefügt sind. Dabei handelt es sich um tierische, pflanzliche oder mineralische Substanzen, die Macht erhalten und mit dem Geisterreich interagieren, wenn sie nach den traditionellen Regeln des "nganga" - des Zaubermeisters zusammengestellt wurden. Die kleineren Figuren gehören Einzelpersonen, während die großformatigen Eigentum der ganzen Dorfgemeinschaft sind. In ihrer Funktion entsprechen sie den Schutz- und Heiligenfiguren christlicher und anderer Religionen, erfüllen darüber hinaus aber auch gelegentlich malevolente Ziele, sie heilen und zerstören, schützen und greifen an.

Provenienz:  Privatkollektion, Germany

Literatur:

Info – Link SONGYE: https://africa.uima.uiowa.edu/peoples/show/Songye

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