Kunstobjekt: Grabwächterfigur moira goh gijh
Herkunft: Bongo, Sudan,

Erstehungszeitraum: ca. 1950 oder früher

Abmessungen:
Höhe: ca. 66 cm (ohne Ständer)
Gewicht: ca. 2150 g (einschl. Ständer)

Material: Holz, Zähne, Glasperlenkette, Patina

Beschreibung:
Die Bongo siedelten im südlichen Sudan in der Region Bahr-el-Ghazal. Dieser Stamm wurde im 19. Jahrhundert stark durch die Sklavenjäger heimgesucht und dadurch dezimiert, heute lebt dieser Stamm mehr und mehr entlang von Verkehrswegen und wendet sich stärker dem Feldbau zu, durch die Einflüsse des Islam und Migration scheint die Kultur der Bongo allmählich dem Verfall preisgegeben zu sein. Ursprünglich waren die Bongo ein Jägervolk und die skulpturale Kunst bezieht sich daher in erster Linie auf Verdienste in der Jagd und zur Verehrung und zum Gedenken erfolgreicher Jäger. Die weit verstreut lebenden Stammesteile haben recht unterschiedliche Unterstile entwickelt, womit eine klare Abgrenzung in der Zuschreibung nicht immer ganz einfach ist zumal weitere Völker, u. A. die Belanda, ähnlich konzipierte Figuren fertigten. Kulturell und stilistisch werden die Bongo häufig bereits dem ostafrikanischen Kulturkreis zugeschrieben. Verdiente Jäger der Bongo erhielten ein grosszügiges Grab das als Hügel angelegt wurde und mit der zentrierten Hauptfigur moira goh gijh ausgestattet war. Diese Figuren zeigen einen verhältnismässig naturalistischen Stil der jedoch durch die archaische Ausführung und die Grösse äusserst beeindruckend sein kann, dabei häufig von der sonst bevorzugten symmetrischen Form abweicht und daher recht aufgelockert wirken kann.

Provenienz: Privatkollektion, Germany

Literatur:

Info – Link BONGO: https

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