Kunstobjekt: Ahnenfigur
Herkunft: Luba, D.R. Kongo,

Erstehungszeitraum: ca. 1950 oder früher

Abmessungen:
Höhe: ca. 16 cm
Gewicht: ca. 212 g

Material: Holz, glänzende Patina

Beschreibung:
Das Königreich der Luba bildete seit dem 15. Jh. eine bedeutende Stammes-Föderation im Süden des Kongo. Die Frauen genossen bei den Luba stets hohes Ansehen. Sie hatten Rang und Status, auch im politischen Leben des Königreiches. Frauen aus dem Hofstaat des Luba-Königs wurden als Botschafterinnen zu anderen Fürsten entsandt usw. Kein Wunder also, dass die Darstellung der Frau immer ein wichtiges Motiv in der Kunst der Luba gewesen ist. Im typischen, ‘weichen’, runden, gut proportionierten und auch für europäische Augen sehr gefälligen Stil der Luba, sowie in vielfältiger Form: als ‘Schalen-Trägerin’ für die weisse Kalk-Farbe, die die ‘Priester’ der Luba für ihre sakralen Zeremonien benötigten, als tragende Karyatide der berühmten Häuptlings-Hocker oder bei Nackenstützen, als schmückende Figur auf Würdestäben, auf Fliegenwedeln usw. Und oft auch als schöne Einzel-Skulptur, wie die vorliegende: Diese stehende Frau ist aus schwerem, sehr hartem Holz geschnitzt und mit fast schwarzen Patina belegt. Sie trägt eine Frisur aus geflochtenen Haaren. Ihr Gesicht zeigt eine hohe Stirn, kräftige Augenbrauen-Bögen, mandelförmige, geschlitzte Augen, eine kurze, breite Nase und eine leicht vorgezogene Mund-Partie. Der Körper ist wohlproportioniert, ein Arm zum Kinn geführt – verleiht der Figur eine nachdenkliche Stellung, der zweite Arm ist abgewinkelt und ihre Hand ruht auf ihrer Brust. Eine oft vorkommende, typische Haltung bei Frauenfiguren der Luba. Der Bauch mit deutlich abgehobenem Bauchnabel und ihre kurzen, festen und leicht geknickten Beine stehen auf flachen, großen Füßen auf einem runden Sockel.

Provinienz: Privatkollektion, Germany

ehemals Sammlung Christian Siegenthaler, Bad Nauheim, danach Gerhard Theewen, Köln

Literatur:
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Info – Link LUBA: